Erwin Rüddel MdB

Sorge vor dem Wolf treibt Herdenhalter um

Heimische CDU-Vertreter besuchten Wanderschäfer im Wildenburger Land

Friesenhagen. - Man trifft sie nicht allzu häufig, doch wenn man sie sieht, kommt ein Stück Nostalgie auf. Die Rede ist von Wanderschäfern, von denen es keine hundert mehr in Deutschland gibt. Umso mehr ein Anlass für den heimischen Bundestagsabgeordneten Erwin Rüddel, mit dem Kirchener CDU-Bürgermeisterkandidaten Michael Conrad und dessen Ehefrau Tania sowie dem CDU-Ortsverbandsvorsitzenden des Wildenburger Landes, Matthias Mockenhaupt, dem Schäferehepaar Gabriele und Frank Klein, die sich derzeit in Friesenhagener Gefilden aufhalten, einen Besuch abzustatten.
Im Gespräch mit den Wanderschäfern, die sich um das Wohl von rund 600 Tieren kümmern, stellte sich schnell heraus, dass nicht das derzeitige Hauptthema der Deutschen, nämlich Corona, für die Schäfer im Mittelpunkt steht, sondern die immer weniger werdenden Weideflächen. Eine zusätzliche Sorge treibt die traditionsbewussten Eheleute besonders um, und das ist die Angst vor den sich immer mehr häufenden Schafsrissen durch den Wolf.

Genau hier sieht Erwin Rüddel dringenden Handlungsbedarf. Mit Blick auf die Sorgen der Schäfer, aber auch, um diesen und andere landwirtschaftliche Berufe zu erhalten und zu schützen, erklärte der Parlamentarier: „Der Wolf stellt in unserem dichtbesiedelten Land und in unserer von Menschen geschaffenen Kulturlandschaft eine Gefahr sowohl für Menschen als auch für Nutz- und Weidetiere dar.“

Dieser Aussage stimmte das Schäferehepaar uneingeschränkt zu. Rüddel forderte daher erneut, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen. Gerade in unserer Region müsse die Politik das langfristige Überleben von Betrieben mit Tierhaltung im Blick haben. CDU-Landtagsabgeordneter Michael Wäschenbach bedauerte, dass der Schäferei das Pachtrecht auf dem Stegskopf entzogen wurde.

„Ich würde mich freuen, wenn hier eine baldige Versöhnung erfolgen könnte. Die Beweidung auf dem Stegskopf ist ein Garant für die Offenhaltung der Fläche“, sagte Wäschenbach, während Matthias Mockenhaupt nochmals auf die Sorgen der regionalen Viehwirtschaftsbetriebe hinwies: „Das Wildenburger Land mit seinen zahlreichen Landwirten im Haupt- und Nebenerwerb liefert dem Wolf einen reich gedeckten Tisch. Es sind nicht nur die Herden der Schäfer, die gefährdet sind, es betrifft alle Nutztiere.“

Die Tatsache, dass jüngst auch Sichtungen in Diedenberg (Friesenhagen), in Neustockschlade (Katzwinkel), in Wingendorf und Rosenthal (Kirchen) gemeldet wurden, versetzt Mockenhaupt ebenso in Sorge wie Erwin Rüddel, der sich dafür ausspricht, vor allem die Wölfe zu bejagen, die Probleme verursachen. Unter Zustimmung erklärte der Bundestagsabgeordnete: „Wölfe, die Schafe oder Ziegen gerissen haben, werden dies immer wieder tun. Hier helfen weder grüne Wolfsromantik noch Shitstorms von Wolfsfreunden.“

Dennoch hat Erwin Rüddel den Besuch „bei einem der ältesten und naturverbundensten Berufsstände Deutschlands" sichtlich genossen, ebenso wie Matthias Mockenhaupt sowie Bürgermeisterkandidat Michael Conrad und dessen Ehefrau Tania. Conrad brachte es abschließend auf den Punkt: „Es ist einfach schön, dieses Naturbild live zu erleben. Ich wünsche Ihnen und uns von ganzem Herzen, dass Sie mit Ihrer Herde noch lange unsere heimischen Naturweiden bereichern.“


Im Bild: Erwin Rüddel und CDU-Bürgermeisterkandidat Michael Conrad (li.) im Gespräch mit den Wanderschäfern Gabriele und Frank Klein