Region. - Der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel verbindet das Bekenntnis zu den Klimazielen der Bundesregierung und zum Ausbau der
Erneuerbaren Energien als „einem zentralen Element zur Erreichung dieser Ziele“ mit deutlicher Kritik an den diesbezüglichen Vereinbarungen der rot-grün-gelben Koalition in Mainz. Nach Rüddels Worten lässt die Landesregierung mit Blick auf den Ausbau der Windkraft „Vernunft und Augenmaß“ vermissen. „Stattdessen will sie sich dubioser Tricksereien bedienen“, konstatiert der Parlamentarier.
Damit schaltet sich der christdemokratische Bundestagsabgeordnete zugleich in die anhaltende Diskussion um ein Für und Wider, bzw. das Repowering bei den im Landkreis Altenkirchen vorhandenen und neu geplanten Windrädern ein. Hintergrund seiner Kritik ist die Vereinbarung von SPD, Grünen und FDP in Mainz, bei den neu gebauten Windrädern den Abstand zu Häusern von 1100 auf 900 Meter zu reduzieren. Nach dem sogenannten „Repowering“ – dem Austausch alter durch neue Anlagen – sollen sogar nur 720 Meter gelten.
„Damit aber nicht genug: Denn plötzlich hat das Innenministerium in Mainz verkündet, dass in Rheinland-Pfalz Windräder künftig noch näher an Wohngebieten gebaut werden dürfen. Um dies zu erreichen, sollen kurzerhand die Mindestabstände zwischen Windkraftanlagen und Siedlungen nicht mehr von der Rotorspitze, sondern ab der Mitte des Mastfußes berechnet werden. Dadurch könnten Windräder zukünftig nochmals 60 bis 80 Meter näher zu Wohngebieten hin errichtet werden. Ich nenne das eine üble Trickserei, denn auf diese Weise ergibt sich ja bald eine Halbierung der Abstände gegenüber der alten Regelung“, empört sich der heimische Abgeordnete.
Für Rüddel steht außer Frage, dass Deutschland und damit auch der Landkreis Altenkirchen Windkraft benötigt, wenn die selbst gesteckten Ziele in Sachen Energiewende und Klimaschutz erreicht werden sollen: „Aus meiner Sicht muss bei der Errichtung neuer Windparks sowie beim sogenannten Repowering allerdings verstärkt Rücksicht auf Mensch und Tier genommen werden. Ich plädiere deshalb nachdrücklich für den Bau von Windparks im Küstenvorfeld der Meere (Offshore) sowie an Land nur dort, wo Mensch und Tier nicht bedroht werden, bzw. keine Nachteile erleiden!“
Der Parlamentarier betont, dass man beim Thema Windkraft Politik nicht nur für eine städtische Klientel machen kann. „Die Windräder stehen bekanntlich nicht in den hippen urbanen Altstadtvierteln. Die Menschen in unseren Dörfern und Siedlungen haben Anspruch darauf, dass mit einem Mindestmaß an Vernunft und Augenmaß vorgegangen wird“, so Rüddel. Für ihn heißt das: Ein Mindestabstand von 1000 Metern zwischen Windenergieanlagen und Wohngebäuden ist unerlässlich!
„Ich kann nur dringend davor warnen, die Menschen in unseren ländlichen Wohngebieten weiter vor den Kopf zu stoßen, denn das wird die Akzeptanz der Energiewende dort, wo es darauf ankommt, eher ruinieren, anstatt sie voranzubringen. Dies gilt erst recht mit Blick auf Planungen, künftig vermehrt noch stärkere Anlagen mit deutlich über 200 Meter Höhe zu errichten“, bekräftigt Erwin Rüddel.