Bei der Notfallversorgung im Kreis Altenkirchen steht die Kassenärztliche Vereinigung schlecht da
Region. - Ein Versorgungsrisiko, verursacht durch die Kassenärztliche Vereinigung, befürchtet der direkt gewählte heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel bei der Notfallversorgung im Landkreis Altenkirchen. „Scheinbar kann die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz die Notfallversorgung im AK-Land nicht sicherstellen. Dies bedeutet einerseits ein Versorgungsrisiko für die Bürgerinnen und Bürger sowie andererseits eine zusätzliche Kosten- und Arbeitsbelastung für die Krankenhäuser“, befindet Erwin Rüddel.
Unterstützung erhält der Parlamentarier auch durch Ärzte, die im Kreis Altenkirchen tätig sind. Aktuell ist beispielsweise zu erfahren, dass die am Krankenhaus in Kirchen angedockte Bereitschaftsdienstzentrale vom Weihnachtsabend bis zum Neujahrstag lediglich von 19 Uhr bis 23 Uhr geöffnet sein wird. Bislang war an diesen Tagen eine „rund-um-die-Uhr-Versorgung“ sichergestellt. Auch zu Öffnungszeiten der Bereitschaftspraxen in Altenkirchen und Hachenburg gibt es seitens der KV keine verbindlichen Aussagen.
Wie der heimische CDU-Gesundheitspolitiker dazu weiter mitteilt, ist die Notfallversorgung in Deutschland in drei eigenständige Bereiche gegliedert: den ärztlichen Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), den Rettungsdienst und die Notaufnahmen der Krankenhäuser. Die Versorgung von akuten, nicht lebensbedrohlichen Notfällen müsse durch die KV auch außerhalb der Sprechstundenzeiten in den Praxen durch den ärztlichen Bereitschaftsdienst in den Praxen oder durch einen mobilen Dienst gesichert sein.
„Grundsätzlich benötigen wir in dieser Legislaturperiode eine Reform der Notfallversorgung“, so der Gesundheitsexperte. Die Große Koalition habe das Thema Anfang 2020 in Angriff genommen, dann aber aufgrund von Corona zurückstellen müssen. Aktuell bestehe keine Verknüpfung zwischen den Leitstellen des Rettungsdienstes und den Leitstellen des KV-Bereitschaftsdienstes. Auch die Kommunikation zwischen Rettungsdienst und Krankenhaus bedürfe dringend einer Verbesserung.
„Wir benötigen eine zentrale telefonische Lotsenfunktion für eine professionelle Steuerung und die Vermittlung in die richtige Versorgungsstruktur; die Rettungsdienste müssen bei der Ersteinschätzung und Erstversorgung von Notfällen entlastet werden. Unabhängig davon, dass in dieser Legislaturperiode in Berlin sicherlich eine optimierte Reform der hausärztlichen Notfallversorgung auf den Weg gebracht werden muss und ich mich dafür nachhaltig einsetzen werde, muss gerade jetzt die KV vollumfänglich ihrer Verpflichtung nachkommen, jederzeit eine gute ambulante ärztliche Notfallversorgung sicherzustellen“, konstatiert Rüddel. Darüber hinaus müssten die bisher getrennten Versorgungsbereiche der ambulanten, stationären und rettungsdienstlichen Notfallversorgung zu einem System weiterentwickelt werden.
„Wenn die Kassenärztlichen Vereinigungen ihrem Sicherstellungsauftrag teilweise nicht gerecht werden können, dann stellt sich die Frage, ob die Verantwortung nicht auf einen anderen Bereich, wie beispielsweise die Krankenhäuser, übertragen werden sollte“, bekräftigt Erwin Rüddel.