Erwin Rüddel MdB

„Vorbeugende HPV-Impfungen nutzen!“

Erwin Rüddel unterstützt Aufruf zum Welt-HPV-Tag am 4. März

Berlin / Region. - Anlässlich des Welt-HPV-Tages am 4. März hat der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel dem gemeinnützigen Verein „Vision Zero“ seine Unterstützung zugesichert: „Ja, wir müssen gemeinsam alle Anstrengungen unternehmen, um durch die HPV-Impfung vorbeugend gegen Krebserkrankungen tätig zu werden, die durch humane Papillomviren (HPV) verursacht werden“, erklärte der Gesundheitspolitiker.

„Denn diese Krebserkrankungen bedeuten für die Betroffenen erhebliches Leid und zu oft auch einen frühen Tod. Beides könnte durch die HPV-Impfung verhindert werden. Leider wird sie in Deutschland viel zu selten in Anspruch genommen. Deshalb unterstütze ich aus voller Überzeugung das Bestreben von „‘Vision Zero e.V.‘, die Zahl der vermeidbaren krebsbedingten Erkrankungen und Todesfälle drastisch zu senken“, fügte Rüddel hinzu.

Vision Zero e.V. ist ein Zusammenschluss namhafter Vertreter aus Wissenschaft, Medizin, Medien, Stiftungen, Verbänden und forschender Industrie. Der Verein versteht sich als ThinkTank und will dazu beitragen, die Prävention und Früherkennung von Krebserkrankungen nachhaltig zu verbessern, die onkologische Präzisionsdiagnostik sowie innovative Therapiekonzepte zu fördern und Vorlagen für Entscheidungsträger in der Gesundheitspolitik zu erarbeiten.

„Die Impfung gegen HPV ist ein Beispiel, wie man in einem für junge Menschen sehr wichtigen Bereich mit einfachen Mitteln vorbeugen kann“, stellt Erwin Rüddel fest. „Weitere Chancen bietet die Früherkennung, mit deren Hilfe Krebs in einem heilbaren Stadium entdeckt werden kann. Wenn wir diese Chancen konsequent nutzen und alle Kräfte für solche Verbesserungen einsetzen, dann dürfen wir darauf hoffen, dass Krebs künftig nicht mehr zu den häufigsten Todesursachen zählen wird“, bekräftigte der heimische Bundestagsabgeordnete.


Zum Hintergrund

Humane Papillomviren (HPV) sind sexuell übertragbare Krankheitserreger, und sie sind weit verbreitet: 80 Prozent aller Menschen stecken sich während ihres Lebens damit an, bei etwa 10 Prozent wird die Infektion chronisch. Je nach HPV-Typ können sich dann Karzinome des Gebärmutterhalses (Zervix), der Vagina, der Vulva, des Penis, des Anus und der Mundhöhle sowie Genitalwarzen bilden.

In Deutschland erkranken jährlich etwa 6.250 Frauen und 1.600 Männer neu an solchen HPV-assoziierten Karzinomen. Häufigste Form ist das Zervixkarzinom, pro Jahr sind rund 4.500 Frauen neu davon betroffen, 1.500 versterben daran – und das oft schon im mittleren Erwachsenenalter. Aber auch die Vorstufen des Zervixkarzinoms, die zervikalen intraepithelialen Neoplasien (CIN), gehen mit großen Belastungen einher. Bei etwa 56.000 Frauen pro Jahr müssen sie durch einen chirurgischen Eingriff entfernt werden. Diese sogenannte Konisation führt zu einem anhaltend erhöhten Risiko für Frühgeburten. Die durch HPV verursachten Erkrankungen verursachen also viel Leid, dem man einfach vorbeugen könnte.

Seit mehr als 15 Jahren gibt es in Deutschland die HPV-Impfung, sie ist gut verträglich und bietet sehr guten Schutz. In Studien senkte sie das Risiko für die Vorstufen des Zervixkarzinoms und des Analkarzinoms um über 90, beziehungsweise um 76 Prozent. Die Schutzwirkung gegenüber dem Zervixkarzinom selbst betrug zwischen 63 bis zu 87 Prozent. Am wirksamsten ist die Impfung, wenn sie vor dem ersten Sexualkontakt abgeschlossen ist, dies zeigte sich in einer Studie in England, wo das nationale HPV-Immunisierungsprogramm das Zervixkarzinom bei nach dem 1. September 1995 geborenen Frauen, fast eliminiert hat. Laut STIKO-Empfehlung sollten daher Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren zwei Impfdosen im Abstand von mindestens fünf Monaten erhalten. Versäumte Impfungen können mit insgesamt drei Dosen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren nachgeholt werden.

Trotz der guten Schutzwirkung und der STIKO-Empfehlung wird in Deutschland aber nur ein geringer Anteil der Zielgruppen geimpft. Lediglich die Hälfte (~51 Prozent) der 18-jährigen Frauen in Deutschland haben einen vollständigen Impfschutz, die 18-jährigen Männer sind fast ungeschützt (1,3 Prozent). Mit der aktuellen Impfpolitik in Sachen HPV wird nur wenig Leid verhindert. Die Weltgesundheitsorganisation WHO und die EU streben für das Jahr 2030 eine Impfquote von 90 Prozent bei 9- bis 14-jährigen Mädchen an , bei Jungen soll die Quote signifikant erhöht werden.

Denn hohe Impfquoten führen dazu, dass HPV-assoziierte Karzinome über kurz oder lang kein Gesundheitsrisiko mehr darstellen. „Würde die Impfung konsequent in Anspruch genommen, könnten wir diese Erkrankungen auch bei uns vollständig zum Verschwinden bringen“, sagt Professor Dr. Christof von Kalle, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats bei Vision Zero e.V. „Das Ziel der Vision Zero Initiative, die Zahl der vermeidbaren krebsbedingten Todesfälle gegen null zu bringen, lässt sich für diese Krebsarten tatsächlich erreichen.“