Erwin Rüddel MdB

Resolution gegen weitere Übergriffe durch den Wolf

Erwin Rüddel warnte schon frühzeitig vor dem Ausmaß der Wolfs-Population

Region. - „Es ist gut, dass der Verbandsgemeinderat Asbach einstimmig eine an die Landesregierung gerichtete Resolution wegen weiterer Übergriffe durch den Wolf angenommen hat. Damit nimmt sich das Kommunalparlament eindeutig und ganz klar der zugenommenen Sorgen und Ängste der Bevölkerung, aber auch der bereits durch Wolfsverbisse mehrfach geschädigten Weide- und Nutztierhaltern in der Region an der Grenze der beiden Landkreise Neuwied und Altenkirchen an. Gerne habe ich die Resolution aus den Händen von Bürgermeister Michael Christ entgegengenommen und werde mich für deren Umsetzung stark machen, denn es kann nicht angehen, dass der Wolf eine vermeidbare Bedrohung für Leben und Existenzen darstellt“, erklärte der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel bei Übergabe der Resolution auf dem landwirtschaftlichen Betrieb von Thomas Wilsberg.

Der Parlamentarier weist bereits seit einigen Jahren, nachdem es zu ersten Wolfsverbissen in seinem Wahlkreis gekommen ist, auf die Gefahren durch den Wolf für Mensch und Tier hin. Stand Rüddel diesbezüglich mit seiner Meinung zunächst ziemlich allein auf weiter Flur, so haben sich seine Bedenken und Befürchtungen zwischenzeitlich leider furchtbar bewahrheitet. Aus einer Träumerei von Wolfsromantik ist, was die fast täglichen Übergriffe durch den Wolf betrifft, bittere Realität geworden.

Das hat zahlreiche Bürgerinnen und Bürger in der Verbandsgemeinde Asbach veranlasst, sich hilfesuchend an die Kommunalverwaltung zu wenden. „Dass die Politik die Sorgen und Nöte der Bevölkerung ernst nimmt, zeigt sich an dieser Resolution, nach der effektiv und zeitnah Maßnahmen gegen den problematischen Wolfsbestand gefunden werden müssen. Dabei wird konkret eine gezielte Entnahme von Problemwölfen angesprochen“, konstatierte Rüddel.

Auch die zweite Forderung der Resolution unterstützt Erwin Rüddel, in der es um die viel diskutierten Schutzmaßnahmen und deren effektive Umsetzung geht. Verlangt wird, dass die Maßnahmen und vor allem die Schutzzäune „effektiv und praktikabel auf die Bedürfnisse der Nutztierhaltung angepasst werden“. Diese Forderung ist umso wichtiger, da bekanntlich Wölfe bis zu 1,80 Meter hohe Schutzzäune mittlerweile überwinden.

Die Sichtweise der Rinder- und Schafshalter stellten die beiden stellvertretenden Vorsitzenden des Kreisbauern- und Winzerverbandes Neuwied, Hans-Peter Hallerbach und Werner Neumann, auch in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Landesverbands der Schaf-/Ziegenhalter und -züchter Rheinland-Pfalz e.V. eindrucksvoll dar. Dabei erläuterten sie nachhaltig die Herausforderungen durch den Wolf in der Landwirtschaft. Beider Dank galt dem Asbacher Verbandsgemeinderat für die einstimmig verfasste Resolution, „die genau die richtige Problematik aufgreift“.

Eindeutig positionierten sich im Sinne der Resolution auch CDU-Europa-Abgeordneter Ralf Seekatz, FDP-Bundestagsabgeordnete Carina Konrad und CDU-Landtagsabgeordnete Ellen Demuth, die ebenfalls ihre Unterstützung zusagten. Sie lobten, wie Erwin Rüddel, unisono, dass diese Resolution einmütig, über alle Parteigrenzen hinweg, im Verbandsgemeinderat auf den Weg gebracht wurde. Dies unterstreichend, waren auch alle Vorsitzenden der VG-Fraktionen anwesend.

Bundestagsabgeordneter Rüddel konkretisierte, dass Wölfe nicht im Umfeld ihrer meist urbanen Befürworter zwischen angesagten Altstadtlokalen und schicken Boutiquen ausgewildert bzw. sesshaft werden, sondern dass sie sich auf dem Land ausbreiten, wo sich dann die Halter von Schafen, Ziegen, Damwild, Kühen, Kälbern, Pferden und Fohlen mit den Folgen beschäftigen dürfen. Deshalb hat der christdemokratische Bundespolitiker schon frühzeitig auf die Folgen rasch steigender Wolfspopulationen hingewiesen.

Seit 2000 wächst der Wolfsbestand in Deutschland exponentiell. Entsprechend nehmen die Schäden durch Wolfsrisse immer mehr zu. So rissen Wölfe bereits im Jahr 2018 insgesamt 2.067 Stück Weidevieh, darunter 1.656 Schafe, aber auch etliche Dutzend Ziegen, 130 Rinder und sogar ein Lama. Der heimische Abgeordnete merkt weiter an, dass dafür die für Natur- und Artenschutz zuständigen Länder als Ausgleich für getötete Tiere und für vorbeugende Maßnahmen wie Elektrozäune hohe Millionenbeträge erstatten müssen, die aber letztendlich vom Steuerzahler aufzubringen sind.

„Dabei“, das kritisierte Erwin Rüddel, „gibt es wie in Mainz Landesregierungen, die den Ernst der durch den Wolf bedingten Lage noch immer nicht erkannt haben oder nicht erkennen wollen. Hier hilft es nicht, wenn, statt auf die berechtigten Ängste und Sorgen Betroffener aktiv einzugehen, Präventionsgebiete ausgewiesen werden. Das ist, wie am Beispiel bei uns in Rheinland-Pfalz festzumachen, eine politische Entscheidung von SPD, FDP und Grünen, die ebenso der durch den Wolf besorgte Steuerzahler begleicht. Hier fehlt es zudem offensichtlich an jeglicher Empathie, wenn es um die ständig wachsende Zahl der von Wölfen getöteten, schwerstverletzten und traumatisierten Weidetiere geht.“

Explizit wies Rüddel darauf hin, dass es derzeit in Deutschland rund 1.300 Wölfe gibt: „Aufgrund der starken Populationssteigerung von nachweislich 30 Prozent jährlich, werden wir in rund fünf Jahren 5.000 Wölfe in Deutschland haben. Hierzu möchte ich anmerken, dass im viel größeren und viel weniger dicht besiedelten Schweden eine Grenze bei unter 400 Wölfen gezogen wurde. Alles darüber hinaus wird reguliert.“ Bevor noch Schlimmeres in Deutschland passiert, solle der Wolf ins Jagdrecht übernommen werden. Schließlich sei der Wolf weltweit nicht in seiner Art bedroht. Mittlerweile gibt es allein in Brandenburg mehr Wölfe als in Alaska.

„Es gibt weltweit Regionen, in denen der Wolf sich seiner Art entsprechend ausbreiten kann. Hier in unserem dicht besiedelten Raum brauchen wir den Wolf nicht in diesem Ausmaß, erst recht keine unberechenbaren Problemwölfe. Durch die Ideologie selbst ernannter Artenschützer darf nicht auch noch das Leben der Menschen in Gefahr gebracht werden. Ebenso wenig darf auch nicht der freie Zugang zur Natur durch die berechtigte Angst vor Wolfsübergriffen eingeschränkt sein. Und mir wird fast täglich berichtet, dass Menschen Angst haben, sich in der Nähe unserer Wälder aufzuhalten. Aber viele Wolfsrisse finden ja auch in unseren Dörfern statt, wo tagsüber Kinder spielen“, bekräftigte Erwin Rüddel.


Im Bild: „Es ist beeindruckend, dass der Verbandsgemeinderat parteiübergreifend, was auch durch die hier anwesenden Ratsmitglieder und Abgeordneten belegt wird, diese wichtige Resolution einmütig beschlossen hat“, erklärte Erwin Rüddel (4.v.r.) nach Überreichung der Resolution durch Bürgermeister Michael Christ (2.v.li.)