Sportpolitik der Bundesregierung ist weiterhin von Stillstand geprägt
Berlin / Region. - „Es ist ein Desaster: auf Bundesebene tritt die Sportpolitik auf der Stelle, weil die Ampel-Regierung den eigenen Koalitionsvertrag nicht umsetzt. Die Bundesregierung verzichtet auf Gestaltung. Viele Vereine und Kommunen, das weiß ich auch aus zahlreichen Gesprächen mit Sportvereinen im Wahlkreis, warten dringend auf Sportfördermittel. Doch sportpolitische Vorhaben des Koalitionsvertrages werden nicht umgesetzt“, kritisiert der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel.
Der Parlamentarier ist langjähriger Sportbeauftragter der CDU-Rheinland Pfalz und richtet auch von daher immer ein besonderes Augenmerk auf Sportförderung in seinem Wahlkreis, der die Landkreise Neuwied und Altenkirchen umfasst. Seinen Unmut belegt Rüddel, der selbst regelmäßig Sport betreibt und u.a. bereits drei Marathonläufe in Köln, Berlin und New York erfolgreich absolviert hat, damit, dass die Ampel-Regierung „keine Anstalten macht, den eigenen Koalitionsvertrag umzusetzen“.
So hat, auf Initiative der Unionsfraktion, die Bundesregierung eingestanden, dass es bei den sportpolitischen Schwerpunktprojekten – Schaffung einer Unabhängigen Instanz zur Mittelvergabe und Erarbeitung eines Entwicklungsplans Sport – im Bundesinnenministerium bislang lediglich hausinterne Abstimmungen gibt. „Ein solches Vorgehen ist nicht bloß viel zu langsam, sondern es wird auch auf dem Rücken der in hoher Anzahl ehrenamtlichen Tätigen der Sportvereine ausgetragen“, konstatiert Rüddel, der als Gesundheitspolitiker auch die gesundheitlichen Aspekte des Sports betont.
Für den heimischen Abgeordneten sind das nur zwei Beispiele aus zentralen Bereichen der Sportpolitik, die offenbar vom Desinteresse der Ampel-Koalition geprägt ist: „Diese Tatenlosigkeit wird dem Stellenwert, den der Sport auch auf Bundesebene besitzen muss, in absolut keiner Weise gerecht. Vom ganze 178 Seiten umfassenden Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung wurde dem Sport eine Seite gewidmet. Das allein zeigt klar und deutlich, welchen Stellenwert die derzeitige Regierung dem Sport beimisst.“
Es stelle sich ernsthaft die Frage, warum das zuständige Ministerium es nicht schafft, seine wichtigen Sport-Projekte in Gang zu setzen. „Das Motto scheint zu lauten: große Ankündigungen machen und dann abwarten. Damit jedoch der Sport seiner wichtigen gesellschaftlichen und politischen Rolle weiter gerecht werden kann, muss das Bundesinnenministerium endlich aus seinem Dornröschenschlaf erwachen“, betont der christdemokratische Bundestagsabgeordnete.
Vorschläge, wie die Schaffung einer unabhängigen Instanz zur Mittelvergabe, zum Aufbau eines unabhängigen Zentrums für Safe Sport oder für ein Konzept zur Nationalen Engagementsstrategie – ließen auf sich warten. Auch beim Entwicklungsplan Sport bisher Fehlanzeige. Zudem moniert Rüddel, auch als Gesundheitspolitiker, dass es keine Antworten zur dringend notwendigen Förderung des Breitensports nach Corona gibt.
„Wir haben auch in Sachen Sport bisher nur Worthülsen von Seiten der Bundesregierung. Auch das ist ein Schlag ins Gesicht der 27 Millionen Mitglieder der 90.000 Sportvereine sowie der dort engagierten Ehrenamtlichen. Der Sport spielt für Bundesinnenministerin Nancy Faeser anscheinend nur eine sehr untergeordnete Rolle – sehr zum Leidwesen des Sports auch in meinem Wahlkreis“, bekräftigt Erwin Rüddel.