Wochenlanger Zugausfall trifft auf Verwunderung
Region. - „Dass der Regionalexpress RE 8, der fahrplanmäßig zwischen Köln und Koblenz verkehrt, ab 15. August bis zum 18. September 2022, wochenlang ausfallen soll, ist weder verständlich noch akzeptabel. Davon betroffen wären auch zahlreiche Bahnreisende aus dem Kreis Neuwied und hier vornehmlich aus der Stadt Neuwied, sowie die Verbandsgemeinden Bad Hönningen, Linz am Rhein und Unkel“, kritisiert der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel.
Für Bahnreisende hat dies zur Folge, dass ihre Schnellverbindung zwischen Köln und Koblenz in dieser Zeit hinfällig ist und sie in einen auf der anderen Rheinseite verkehrenden wesentlich langsameren Zug umsteigen müssen, was mit entsprechenden Zeitverlusten verbunden ist. „Das ist eine eigentlich so nicht hinnehmbare Zumutung, zumal für die vorübergehende Zugentnahme Personalprobleme angeführt werden“, so Rüddel, der mit seiner Meinung auch die Beschwerde führenden Bürgermeister der betroffenen Stadt und Verbandsgemeinden unterstützt.
Der Parlamentarier wird deshalb mit dem zuständigen Bevollmächtigten der Deutschen Bahn in Kontakt treten, auf diesen Missstand hinweisen und eine Lösung dieses Bahnproblems angehen. Zudem, so Rüddel weiter, bringe die mit dem RE 8-Ausfall verbundene Verlagerung auf die Regionalbahn 27 bislang erkenntlich nur Nachteile, die zu einem Verkehrskollaps führen könnten.
In einem Schreiben, mit dem sich die Bürgermeister an die DB Regio AG gewandt haben und das Rüddel inhaltlich unterstützt, werden explizit drei Probleme durch den geplanten fünfwöchigen Ausfall des RE 8 genannt: Erstens erfolgt die vorübergehende Einstellung des RE 8 nur eine Woche, nachdem in Nordrhein-Westfalen wieder die Schule begonnen hat. Dortige Bildungseinrichtungen werden auch in größerem Umfang von Schülern aus dem Kreis Neuwied besucht. Die RE 8-Absenz stellt Erziehungsberechtigte vor größere Probleme.
Zweitens verlieren Reisende aus dem Kreis Neuwied eine wichtige Verbindung zum Flughafen Köln/Bonn. Und drittens steht die Entscheidung, diese Hauptader des ÖPNV vorübergehend ausbluten zu lassen, in krassem Widerspruch zu den Bemühungen der Verkehrspolitiker, die Schiene für Kunden attraktiv zu machen.
„Diesen Punkten schließe ich mich vollinhaltlich an. Gerade auch aus ökonomischer und ökologischer Sicht sollte man Bahnreisende, die auf eine Autonutzung freiwillig verzichten, nicht durch solche Vorhaben der Deutschen Bahn verprellen. Auch dieser Personengruppe steht die DB in der Pflicht“, bekräftigt Erwin Rüddel.