Erwin Rüddel MdB

„Wir brauchen eine Lösung für den Medikamentenengpass!“

Erwin Rüddel fordert dringend ein konsequentes Umdenken

Berlin / Region. - Die Erklärung von Bundesärztekammer-Chef Dr. Klaus Reinhardt, dass, wer gesund sei, vorrätige Arznei an Kranke abgeben müsse, nimmt der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete und Gesundheitsexperte Erwin Rüddel zum Anlass, sich dezidiert zu diesem Thema zu äußern.

„Wir brauchen so was wie Flohmärkte für Medikamente in der Nachbarschaft“, war der Chef der Bundesärztekammer zuvor in der Presse zitiert worden. Gesundheitspolitiker Rüddel kann das in der jetzigen Situation zwar nachempfinden, aber dabei handele es sich um eine Idee, die wohl kurzfristig helfen könne, aber nicht nachhaltig sei.

„Hier brauchen wir ein konsequentes Umdenken“, fordert Rüddel, der sich sicher ist, dass wir in Deutschland eines der weltbesten Gesundheitssysteme haben, dieses aber so langsam an seine Belastungsgrenzen kommt, zumindest wenn man Innovationen zügig zur Verfügung stellen und gleichzeitig die Krankenkassenbeiträge in einem vertretbaren Rahmen belassen will. Diese Situation sei ursächlich für einen enormen Preis- und Kostendruck bei Krankenkassen und Unternehmen.

„Diese Rahmenbedingungen haben dazu geführt, dass nicht mehr patentgeschützte, generische Medikamente aus Kostengründen zu fast 100 Prozent in Indien und China produziert werden. Dies führt jetzt zu Engpässen aufgrund von Schwierigkeiten durch die Lieferketten“, konstatiert der christdemokratische Parlamentarier, der hierbei das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht sieht.

Fast 400 Medikamente seien derzeit nicht immer sicher verfügbar und dies bei weiter steigender Tendenz. Besonders dramatisch sei es momentan bei Medikamenten gegen Atemwegserkrankungen für Kinder. Erwin Rüddel sieht hier die Politik und Medizin gefordert.

„In einem ersten Schritt muss die Medizin definieren, welche generischen Medikamente und Wirkstoffe existenziell für die Versorgung unserer Bevölkerung sind. Dann muss die Politik die Rahmenbedingungen festlegen, dass sich deren Produktion wieder in Deutschland und Europa rechnet. Diese dann entstehenden höheren Kosten und Belastungen müssen vertretbar zwischen Staat und Versichertengemeinschaft aufgeteilt werden. Dies sollte uns allen eine sichere und nachhaltige Versorgung mit Medikamenten und Wirkstoffen wert sein. Dazu muss die Politik jetzt schnell und konsequent handeln“, bekräftigt Erwin Rüddel.