„Am Freitag Flagge zeigen für Tibet!“
Region. - „Flagge zeigen für Tibet!, ist eine Kampagne der Tibet-Initiative Deutschland. Sie ruft seit 1996 Städte, Gemeinden und Landkreise dazu auf am 10. März, dem Jahrestag des tibetischen Volksaufstands von 1959, an ihren Rathäusern die tibetische Flagge zu hissen. Gemeinsam wird damit ein Zeichen der Solidarität mit der seit 1949 von China unterdrückten tibetischen Bevölkerung gesetzt. Diese Aktion, an der ich mich beteilige, halte ich gerade in der Jetztzeit für umso wichtiger“, erklärt der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel.
Aus Sorge um den Dalai Lama versammelten sich am 10. März 1959 rund 30.000 Tibeterinnen und Tibeter spontan vor dessen Sommerresidenz außerhalb von Lhasa. Die um das buddhistische Oberhaupt besorgten Menschen wollten verhindern, dass der Dalai Lama eine Einladung zu einer Theatervorstellung im chinesischen Militärlager annimmt. Ihn zwang die Bevölkerung, indem sie den Norbulinka-Palast umstellte, die Einladung abzusagen.
Die Situation wurde immer angespannter mit der Folge, dass chinesische Truppen die Sommerresidenz umstellten und ihre Gewehre und Kanonen auf die Menschen richteten. Am 17. März 1959 feuerte die chinesische Armee zwei Granaten auf die Sommerresidenz. Die Menschenmassen blieben trotzdem wie ein Schutzschild vor dem Palast versammelt. In derselben Nacht flüchtete der Dalai Lama als Soldat verkleidet ins indische Exil.
Am 21. März 1959 begann die chinesische Armee wahllos in die Menschenmenge zu schießen und bombardierte den Sommerpalast, in dem sie weiterhin den Dalai Lama vermutete. Tausende Menschen starben bei diesem Massaker, die Mehrheit der Überlebenden wurde festgenommen. Zwischen März 1959 und September 1960 tötete das chinesische Militär mehr als 80.000 Tibetanerinnen und Tibeter, mindestens 25.000 „verschwanden“ hinter Gittern.
Auch in heutiger Zeit übe China ein großangelegtes Zwangsprogramm aus. Derzeit lebten rund eine Million tibetische Kinder in chinesischen Zwangsinternaten. Diese großangelegte Kampagne, Kinder von ihren Familien zu trennen, dient nach UN-Angaben zur Auslöschung der tibetischen Kultur und Sprache. Die Kinder würden in den Internaten zur „Assimilation gezwungen“. Es beunruhige sehr, dass das Internatssystem für tibetische Kinder seit einigen Jahren wie ein großangelegtes Zwangsprogramm wirkt, um die Tibeter in die Mehrheitskultur der Han-Chinesen zu integrieren.
„Diese Politik verstößt absolut gegen internationale Menschenrechtsstandards. Angesichts der brutalen zunehmenden Verbrechen Chinas sowie der offenen Verachtung der Menschenrechts-Charta der Vereinten Nationen ist es wichtig, auch in meinem Wahlkreis ein öffentliches Zeichen zu setzen und Flagge zu zeigen“, bekräftigt Erwin Rüddel.