Erwin Rüddel MdB

Parlamentarisches Patenschafts-Programm führt oft zu lebenslangen Freundschaften

Erwin Rüddel besuchte mit Rebecca Qiu amerikanische Austauschschülerin

Kölsch-Büllesbach. - Es war eine dreigeteilte Freude, als der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel sein „Patenkind“, die amerikanische Austauschschülerin Rebecca Qiu, bei deren Gastfamilie Gabel in Kölsch-Büllesbach aufsuchte. Die 17-jährige Schülerin hatte sich in den USA erfolgreich um die Teilnahme am Parlamentarischen Patenschafts-Programm (PPP) beworben und verbringt die Zeit bis zu ihrem Rückflug im Juni beim Ehepaar Olaf und Ina Gabel sowie deren Tochter Merle.

In seiner Zeit als Bundestagsabgeordneter ist es Erwin Rüddel stets ein besonderes Anliegen, das gemeinsam vom Deutschen Bundestag und US-Kongress getragene Parlamentarische Patenschafts-Programm zu unterstützen. „Der gegenseitige Austausch von jungen Menschen, ob Schüler oder Berufstätige, ist jeweils eine einmalige Chance, die Menschen, Begebenheiten, Kulturen und Politik des anderen Kontinents besser sowie intensiver kennen- und verstehen zu lernen. Die sich dadurch ergebenden Möglichkeiten sind, wie mir aus vorangegangenen Gesprächen wiederholt versichert wurde, oft lebensprägend“, berichtete der Parlamentarier.

Die aktuelle Austauschschülerin mit chinesischen Wurzeln, deren Patenschaft der Christdemokrat gerne übernommen hat, stammt aus Roanoke in Virginia. Dort geht sie in die 12. Klasse der High School, während sie hier in Deutschland, aufgrund der unterschiedlichen Schulstrukturen, die 10. Klasse des Gymnasiums in Neustadt/Wied besucht. „Vor meiner Abreise wusste ich fast nichts über die deutsche Sprache oder Kultur. Aber ich genieße den Lernprozess und die Möglichkeiten, die mir das PPP bietet, sehr. Meine bisherigen Erfahrungen waren außergewöhnlich und ich kann bereits die Auswirkungen auf mein weiteres Leben sehen. Man startet als Jugendliche ins Parlamentarische Patenschafts-Programm und kehrt als junge Erwachsene wieder nach Hause zurück. Zudem sehe ich im PPP einen kleinen Beitrag zur Völkerverständigung und zum Frieden“, ließ Rebecca Qiu wissen.

Auch deshalb sprach die in Amerika beheimatete Austauschschülerin Rüddel explizit ihren Dank aus: „Sehr beeindruckend ist, dass es mir so erlaubt wurde, an diesem großartigen Programm teilzunehmen und einmalige Erfahrungen zu machen.“ Diese lobensvolle Ansicht wird auch für die Gastfamilie stellvertretend von Ina Gabel geteilt: „Rebecca bereichert unser Familienleben mit ihrem offenen und freundlichen Wesen. Aufgrund ihres enormen Wissens ist es eine Freude, sich mit Rebecca über alle möglichen Themen auszutauschen. Auch für unsere Tochter Merle ist der Austausch und das Leben mit einer amerikanischen Austauschschülerin absolut sehr bereichernd.“

Gemeinsam, dies erfuhr Erwin Rüddel, sind etliche Ausflüge unternommen worden. Ziele waren dabei u.a. für einen Kurzurlaub die Ostsee, ein Städtetrip inklusive Übernachtung nach Trier. Zudem hat Rebecca Qiu ein Ehrenamtsprojekt für das PPP am Kinder-College, dem Begabtenzentrum Rheinland-Pfalz, in Koblenz absolviert. Dort ist auch die 15-jährige Merle Gabel regelmäßig samstags in verschiedenen Kursen als Mentor tätig.

Weitere spezielle Begebenheiten und Erfahrungen wurden dem heimischen Bundestagsabgeordneten mitgeteilt. Dazu äußerte Rebecca beispielsweise: „Einige meiner schönsten Erfahrungen in Deutschland waren bisher die kleinen Dinge, die ich erstmals erlebt habe. Zum Beispiel habe ich es geliebt, obwohl das gar nicht spezifisch deutsch ist, kleine Teile des Tages zu nutzen, um die nächste Bäckerei aufzusuchen oder durch die Wälder zu spazieren und mich mit der Umgebung vertraut zu machen. Das gilt auch fürs Ausprobieren neuer Speisen wie Knödel oder Mett-Brötchen, sowie das Zubereiten neuer Gerichte für meine Gastfamilie, etwa Chocolate Chip Cookies nach amerikanischer Art, Mapo Tofu bzw. Mac and Cheese. Dieser Aspekt des kulturellen Austauschs hat mir nicht nur am meisten Spaß gemacht, sondern war auch sehr lohnend, mich auf diese Weise als amerikanische Botschafterin zu präsentieren.“

Besondere Erfahrungen in Deutschland waren für die Austauschschülerin ihre Bemühungen, nur noch Deutsch zu sprechen: „Die lustigsten Fehler und Leckerbissen entstanden durch meinen ständig wachsenden ‚Denglisch‘-Wortschatz. Als ich kürzlich versuchte, eine Einkaufsliste zur Zubereitung von Makkaroni und Käse auszufüllen, fragte ich nach ‚Ellbogennudeln‘, woraufhin ein positiv gemeintes großes Gelächter ausbrach. Der ‚richtige‘ Name von Hörnchennudeln wird nun aber für immer in meinem Gedächtnis verankert sein.“

Rebecca berichtete zudem von „Kulturschocks“: „Eines der größten Probleme war anfangs das Fehlen von Eiswasser und kostenlosem Nachfüllen von Wasser, das viele Rauchen, sie sonntägliche Schließung von Geschäften und die deutschen Essengegebenheiten, bei denen ein warmes Mittagessen als die wichtigste Mahlzeit gilt. Hinzu kommen noch das deutsche Schulsystem und die öffentlichen Verkehrsmittel, die, auch wenn ich eigentlich gut darauf vorbereitet war, ebenfalls einen großen Schock für mich bedeuteten. Ich vermisse hier in Deutschland zwar mein Auto, aber ich schätze es sehr, wie gut die öffentlichen Verkehrsmittel in Deutschland zugänglich sind, trotz der ‚unglaublichen Pünktlichkeit‘ der Deutschen Bahn. Doch ein mindestens ebenso großer Kulturschock steht mir sicher bevor, wenn ich wieder nach Amerika zurückkehre, weil ich mich dann an das Leben hier in Deutschland gewöhnt habe.“

Freude über die Austauschschülerin äußerte gleichfalls die 15-jährige Merle Gabel: „Es ist spannend und ein andauernder Prozess, da man immer wieder neue Seiten und Eigenschaften aneinander entdeckt. Da ich Einzelkind bin und nur wenige Gleichaltrige meine Freunde nenne, war es für mich eine total neue Erfahrung, mit jemand anderem für lange Zeit im gleichen Haus zu leben. Auch wenn vieles ungewohnt war oder ist, gibt es auch eine Menge Gemeinsamkeiten, die ich so gar nicht erwartet hätte.“

Zum Aspekt „Kulturschock“ trug Merle bei: „Was mich sehr erstaunt hat, waren die Unterschiede bei den Themen Bildung und Schule. Nicht nur die verschiedenen Schularten, sondern auch das System von Fächerwahlen hat mich sehr überrascht, sowie die Vorträge zu Mobbing, Drogen, mentaler Gesundheit, Karriere, usw., die in Amerika als Teil der Ausbildung angesehen werden. Zwar haben beide Seiten ihre Pros und Contras, dennoch würde ich sagen, dass jede Seite von der anderen profitieren kann.“

„Was Rebecca Qiu und Merle Gabel berichtet haben, bestätigt meine Meinung zum Parlamentarischen Patenschafts-Programm, dessen Bewerbung ich jungen Menschen in meinem Wahlkreis immer wieder besonders empfehlen kann. Rebecca und Merle sind ein bestes Beispiel für die herausragende Qualität des PPP“, bekräftigte Erwin Rüddel.


Im Bild: Ina Gabel, Rebecca Qiu und Merle Gabel zeigten Erwin Rüddel auch das von der Austauschschülerin als Gastgeschenk mitgebrachte und in dieser Ausgabe auf deren Heimat bezogene Spiel „Sic semper Tyrannis“

(Foto: Reinhard Vanderfuhr / Büro Rüddel)