„Geburten sind Sache der Hebammen und das müssen die auch bleiben!“
Berlin / Region. - „Die Zukunft der Geburtshilfe in Deutschland muss gesichert sein. Dies verbindet sich auch mit der Forderung um Besserstellung von Hebammen und Pflegefachkräften. Überfüllte Geburtsstationen und Schwangere, die vergeblich nach einer Hebamme suchen, sollten alsbald der Vergangenheit angehören“, teilt der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete und Gesundheitspolitiker Erwin Rüddel mit.
Der Parlamentarier weist in diesem Zusammenhang auf ein digitales Fachgespräch mit einem darauf folgenden Antrag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hin: „Solche Nachrichten beunruhigen werdende Mütter und junge Familien. Sie gehören aber leider zur Realität in unserem Land, was sich auch durch etliche Gespräche in meinem Wahlkreis bestätigt hat. Auch wenn wir als CDU/CSU-Fraktion in den vergangenen Jahren einiges für eine wohnortnahe, geburtshilfliche Versorgung erreicht haben, gibt es auf politischer Ebene noch viel zu tun. Denn Familien fordern zu Recht eine gute Betreuung – vor, während und nach der Geburt.“
Rüddel befürwortet und unterstützt explizit die geäußerte Forderung. „Wir brauchen das richtige Team zur richtigen Zeit am richtigen Ort.“ Dazu aber müssten dringend Rahmenbedingungen geändert werden. „Durch persönliche Gespräche mit Betroffenen habe ich erfahren, dass Arbeitsbedingungen und die Finanzierung aktuell viele Hebammen an ihre Grenzen bringen und die deshalb ihren Beruf verlassen“, so der christdemokratische Gesundheitspolitiker.
Er merkt weiter an, dass Hebammen explizit für die kontinuierliche Begleitung der Frauen, Kinder und Familien vor, während und nach der Geburt ausgebildet werden. Durch die Finanzierung gerate der enorme Wert der natürlichen Geburt zunehmend in den Hintergrund. In Anbetracht dessen gelte es angesichts des Fachkräftemangels, der fachlichen Kompetenzen der Hebammen sowie der angelaufenen Krankenhausreform die hebammengeleitete Geburtshilfe und damit die Selbstständigkeit der Hebammen weiter zu stärken.
Durch die geplante Krankenhausstrukturreform sei nicht nur die flächendeckende Versorgung gefährdet: „Es fallen dadurch, sowohl für Hebammen, wie für die Pflege, auch dringend benötigte attraktive Anstellungs- und Ausbildungsmöglichkeiten weg.“
Die Aussage, dass nur mit Ausbildungskapazitäten in der Fläche auch dem Flaschenhals in der pädiatrischen Pflegeausbildung begegnet werden kann, erteilt Rüddel klare Zustimmung. Gleichzeitig müsse die pädiatrische Weiterbildung dringend angepasst werden, um Hebammen und Pflegefachkräfte für die Pädiatrie angemessen zu qualifizieren.
Die Forderung der Hebammen, dass wer ein hohes Kompetenzlevel mitbringt, auch entsprechende Möglichkeiten im Beruf haben muss, um diese auch eigenständig einzubringen, könne er, auch als Gesundheitspolitiker, nachdrücklich unterstützen. Zu all dem steht, so Rüddel, die Beantwortung von drei Fragen im Vordergrund: Wie kann der Beruf der Hebamme oder des Entbindungspflegers wieder attraktiver werden? Wie sichern wir die Versorgung in der Stadt und auf dem Land, innerhalb und außerhalb der Kliniken? Was brauchen wir für eine bestmögliche Versorgung von Schwangeren, Müttern, Kindern und Familien?
Der CDU-Gesundheitsexperte kritisiert und hält es für einen Fehler, dass in der Regierungskommission zur Krankenhausreform keine Hebamme oder Pflegefachkraft vertreten ist. Angesichts des demografischen Wandels müssten auch immer die Geburtshilfe und Pflege sowie die Beschäftigten generell mitgedacht werden.
„Diese Berufsgruppen behandelt die Bundesregierung jedoch aktuell sträflich. Und das, obwohl sie letzten Endes einen ganz wesentlichen Beitrag in der Versorgung leisten und genau wissen, welche Stellschrauben es sind, die wir drehen müssen“, bekräftigt Erwin Rüddel.