Erwin Rüddel MdB

Olympia: Frauensport steht vor Zerreißprobe

Erwin Rüddel: „Wenn man das zu Ende denkt . .“

Berlin / Region. – „Wenn man das konsequent zu Ende denkt, dann steht der gesamte Frauensport bei Olympia vor einer ungewissen Zukunft“ – mit diesen Worten kommentierte der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel die jüngsten Vorkommnisse beim olympischen Boxkampf der Frauen in Paris.

Worum geht es?

Gestern: Imane Khelif (Algerien) schlägt in der ersten Runde Angela Carini (Italien).

Heute: Lin Yu-Ting (Taiwan) boxt gegen die Usbekin Sitori Turdibekowa.

Der Internationale Boxverband IBA schloss jedoch beide - Imane Khelif (Algerien) und Lin Yu-Ting (Taiwan) - vergangenes Jahr vom Damenboxen aus, weil sie einen Geschlechtstest nicht bestanden hatten. Dennoch erlaubt das Internationale Olympia-Komitee den beiden, gegen Frauen anzutreten.

Ein Sprecher des Olympia-Komitees erklärte auf einer Pressekonferenz, dass beide „weiblich” im Reisepass stehen haben. Der Boxverband IBA gab daraufhin eine Pressemitteilung heraus, um noch einmal zu betonen, dass es sich um biologische Männer handelt, egal was in deren Reisepass steht.

„Das IOC geht angesichts dieser Widersprüche in Deckung und versteckt sich hinter dem, was die jeweiligen nationalen Verbände ihm melden. Sowohl als Politiker wie auch als lebenslang aktiver Sportler frage ich mich, wie das künftig weitergehen soll“, sagt Rüddel dazu, der nicht nur als passionierter Langläufer und erfolgreicher Marathonläufer dem Sport eng verbunden ist, sondern auch als Präsident des SV Windhagen und Vorsitzender der Leichtathletik Gemeinschaft (LG) Rhein-Wied, die regelmäßig Athletinnen und Athleten zu internationalen Wettkämpfen (wie jetzt auch in Paris) entsendet.

„Denn wenn das, was wir in Paris erleben, Schule macht und man dies konsequent weiter denkt, dann steht am Ende die gesamte Zukunft des Frauensports bei Olympia auf dem Spiel, alldieweil sich die jetzt zu beobachtende Praxis im Boxen natürlich künftig auch auf alle möglichen anderen Disziplinen und Wettbewerbe ausdehnen ließe“, sagte Rüddel weiter.

„Das IOC setzt im Grunde die olympische Idee aufs Spiel. Was hier passiert, macht Olympia und letztlich den ganzen Sport kaputt, weil es die Grundlagen eines fairen Wettbewerbs außer Kraft setzt. Will man den Frauensport auf diese Weise abschaffen? Nicht auszudenken, was in vier Jahren bei den nächsten Spielen in Los Angeles ins Haus stehen wird, wenn hier nicht die unzweideutige Absage an eine Ideologie erfolgt, die im Ergebnis die Träume der Frauen zerstört, die alles für den Sport gegeben haben“, fügte der heimische Abgeordnete hinzu.

Abschließend bemerkte Erwin Rüddel: „Schließlich und endlich haben mich auch einige Darbietungen bei der Eröffnungsfeier sehr befremdet – was haben aufdringlich viele ‚queere‘ Darbietungen in Verbindung mit der Verballhornung des Christentums, seiner Werte und seiner Traditionen eigentlich mit der Eröffnung von Olympischen Spielen zu tun, in deren Zentrum doch vor allem die feierliche Vorstellung der teilnehmenden Athletinnen und Athleten aus aller Welt stehen sollte?“