Ein Wolfsrudel jetzt auch im Kreis Neuwied
Wahlkreis. – „Jetzt also auch ein Wolfsrudel in der Verbandsgemeinde Puderbach. Das heißt, die Gefahren für Nutztiere, aber auch für Tierhalter und Anwohner in der Region werden zunehmen. Wenn das so weitergeht, werden bald noch mehr Gemeinden im Kreis Neuwied ihr ‚eigenes Rudel‘ haben, und das mit allen Konsequenzen. Wir brauchen endlich ein striktes Wolfsmanagement. Stattdessen verschließt die Landesregierung weiter die Augen vor der Realität und lässt Tierhalter und Anwohner ungerührt im Regen stehen“, kritisiert der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel.
„Das Schicksal von Schafen, Damwild, Rindern und Pferden scheint den Verantwortlichen in Mainz gleichgültig zu sein. Tierhalter überlegen zunehmend, die Weidetierhaltung gänzlich einzustellen, mit allen negativen Folgen für Biodiversität, Landschaftsbild und Naherholung. In Mainz wird immer gern auf die finanzielle Unterstützung für Herdenschutzmaßnahmen verwiesen, aber wir wissen doch, dass ein verlässlicher Herdenschutz vor Wolfsangriffen letztlich unmöglich ist“, sagte Rüddel weiter.
Mit Blick auf das benachbarte „Leuscheider Rudel“ erinnerte der Abgeordnete daran, dass ein Rüde aus diesem Rudel inzwischen erwiesenermaßen für zahllose Attacken und eine dreistellige Zahl getöteter Tiere verantwortlich sei, ohne dass dies bis heute irgendwelche Konsequenzen habe.
„Wir brauchen dringend eine wirksame Bestandsregulierung der Wölfe, und zwar vorrangig bei Exemplaren, deren Nutztierrisse bewiesen und dokumentiert sind“, fordert Rüddel. Natürlich sei zu begrüßen, dass im September eine Mehrheit der EU-Länder für einen geringeren Schutzstatus von Problemwölfen gestimmt und damit die Jagd auf solche Wölfe im Prinzip vereinfacht habe. Bis dies allerdings konkret umgesetzt werde, könne noch viel Zeit vergehen – „die wir aber nicht mehr haben“, so Erwin Rüddel.
Er betont ausdrücklich, dass es keineswegs wahllose Abschüsse geben solle. Der Wolf bleibe eine geschützte Art. Doch ein verantwortungsvolles Bestandsmanagement, um auf problematische Wölfe angemessen reagieren zu können, sei unumgänglich und dürfe nicht länger hinausgeschoben werden.
„Seit ich mich mit der Problematik beschäftige, ist im Grunde nichts geschehen, was tatsächlich eine Wirkung gehabt hätte – außer, dass die Zahl der Wölfe ständig gewachsen ist und immer weiter wächst“, beklagt der heimische Abgeordnete. „Es muss von staatlicher Seite endlich ein klares Konzept zur Bejagung von Problemwölfen geben. Hier ist das Land in der Pflicht. Denn mit jedem Tag, an dem die Landesregierung nicht handelt, wird sich die Situation verschlimmern und werden die Gefahren für Tiere und Menschen wachsen“, bekräftigt Erwin Rüddel abschließend.