Erwin Rüddel MdB

Ehrenamtliche Bürokratie entlasten und stattdessen Vereinsleben stärken

Erwin Rüddel: „Vereine sind das soziale Netzwerk für unser Zusammenleben“

Berlin / Region. - „Vereine spielen, gerade in ländlichen Regionen wie meinem Wahlkreis, eine zentrale Rolle für das Leben. Sie fördern die soziale Gemeinschaft, schaffen Begegnungsmöglichkeiten und stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Aber aufgrund der Bürokratie verlieren zahlreiche Ehrenamtliche die Lust am Engagement für die Gemeinschaft“, konstatiert der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel.

Zum internationalen Tag des Ehrenamtes, am 5. Dezember, erneuert Rüddel seine Forderung, Bürokratie in der Ehrenamts- und Vereinsarbeit abzubauen: „Ich bin selbst in verschiedenen Vereinen ehrenamtlich engagiert – ob als Bezirksvorsitzender der Rheinische Karnevals-Korporationen e.V., als Präsident des SV ‚Eintracht‘ Windhagen oder in der Arbeit für die Leichtathletik-Gemeinschaft Rhein-Wied. Seien es Förderanträge, Haftungsfragen, Steuererklärungen oder Gemeinnützigkeitsnachweise: Überall müssen ehrenamtlich Aktive komplizierte bürokratische Vorgaben erfüllen. Das vermindert rigoros, dass sich Bürger für die Gemeinschaft engagieren.“

Der Parlamentarier betont die Bedeutung der Vereine in ländlichen Regionen: „Vereine übernehmen häufig auch Aufgaben, die über ihren eigentlichen Zweck hinausgehen, wie etwa die Organisation von Festen oder die Unterstützung sozialer Projekte vor Ort. Sie füllen die Lücke, wenn andere soziale Einrichtungen oder kulturelle Angebote fehlen.“

Rund 30 Millionen Menschen seien in Deutschland in über 600.000 gemeinnützigen Vereinen aktiv. Für den heimischen Angeordneten ist es ein Unding, dass bürgerlichem Engagement, welches das Vereinsleben erst ermöglicht, immer wieder bürokratische Fesseln angelegt werden. Ein typischer Verein müsse durchschnittlich rund sechseinhalb Stunden pro Woche zur Bürokratiebewältigung aufbringen. Diese Regulierung der Ehrenamts- und Vereinsarbeit dürfe nicht einfach so fortgesetzt werden. Vielmehr brauche es Unterstützung für ehrenamtlich Tätige.

„Ich plädiere für eine Bürokratiebremse fürs Ehrenamt. Für jede neue Bürokratiebelastung muss künftig doppelt so viel bisherige Bürokratie abgebaut werden – mindestens 25 Prozent der derzeitigen Bürokratiebelastung. Neue Vorgaben aus Berlin oder Mainz sollten in einem Praxischeck auf ihre Tauglichkeit hin überprüft werden. Es wäre zudem sinnvoll, auf notarielle Beglaubigungen für kleine und mittlere Vereine sowie ihre ehrenamtlichen Vorstände zu verzichten, denn diese sind mit hohem Aufwand und Kosten verbunden“, argumentiert der Bundestagsabgeordnete.

Darüber hinaus brauche es Vereinfachungen bei den Erklärungspflichten zur Umsatzsteuerpflicht und Erleichterungen beim Datenschutz., „Wenn wir zusätzlich die Haftungsbefreiung erweitern – da Vereinsvorstände und Mitglieder immer häufiger mit Haftungsfragen konfrontiert werden – und die Übungsleiter- sowie die Ehrenamtspauschale moderat anheben, können wir ehrenamtliches Engagement wieder attraktiver machen und Vereine entlasten“, bekräftigt Erwin Rüddel.