Altenkirchen. - „Eine Entlastung des Bahnlärms am Mittelrhein darf nicht zu Lasten des Siegtals gehen“, erklärt aktuell der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel. Damit nimmt Rüddel, der einer der Gründer und Sprecher der fraktionsübergreifenden Parlamentsgruppe „Bahnlärm“ mit inzwischen über 100 Bundestagsabgeordneten ist, Stellung zur sogenannten Korridorstudie – dem Gutachten zur „Entwicklung einer verkehrlichen Konzeption für den Eisenbahnkorridor Köln-Frankfurt-Mannheim-Karlsruhe“.
Rüddel hält zur Entlastung des Rheintals eine Neubaustrecke für den Güterverkehr auf der Schiene für unverzichtbar und geht damit über das Votum der Gutachter hinaus, die eine Neubaustrecke ablehnen und im Ausbau der Achse Hagen/Köln-Siegen-Gießen-Hanau die einzig sinnvolle Alternative sehen. „Stattdessen“, so Rüddel, „würde das vorgeschlagene Projekt ‚WTT – Westerwald-Taunus-Tunnel‘ eine entscheidende Verbesserung der Bahnlärmsituation nicht nur am Mittelrhein, sondern auch auf der Siegstrecke, Köln – Siegen, bringen.“
Erwin Rüddel empfiehlt, auch über eine Tunnellösung nachzudenken
Deshalb unterstützt der Sprecher der Parlamentsgruppe „Bahnlärm“ auch das Ansinnen, die Überlegungen zu einer rechtsrheinischen Neubaustrecke als Tunnellösung durch eine qualifizierte Voruntersuchung zu untermauern. „Dies auch, damit ich als hiesiger CDU-Bundestagsabgeordneter der Bevölkerung nicht emotional, sondern mit nachprüfbaren Fakten gegenübertreten kann“, merkt der Abgeordnete an.
Das Projekt WTT – Westerwald-Taunus-Tunnel verdiene eine sorgfältige Voruntersuchung, weil es die einzige Lösung sei, die den Bahnlärm nicht verlagert (Rhein-Sieg-Strecke, Rhein-Ruhr-Strecke), sondern ganz im Tunnel verschwinden lässt. „Allein der Ausbau der Achse Hagen/Köln-Siegen-Gießen-Hanau wird zur Entlastung des Rheintals nicht ausreichend sein, so dass darüber hinaus eine grundlegende Lösung durch eine Neubaustrecke erforderlich ist“, konstatiert Rüddel.
Parallel dazu müssten alle Anstrengungen für weiteren effektiven Lärmschutz an der Bahnstrecke unternommen werden, um die Anlieger zu entlasten.
„Der betriebliche Nutzen für die Logistikbranche und den Netzbetreiber einerseits sowie die Vermeidung von dramatischen Gesundheitsfolgen für die Bevölkerung andererseits sind nur einige Argumente, die einer detaillierten Untersuchung bedürfen, bevor eine Entscheidung über Aufnahme oder Ablehnung im Bundesverkehrswegeplan 2015 gefällt wird“, bekräftigt Erwin Rüddel.