Berlin / Wahlkreis. - „Im Bundesverkehrswegeplan ist die Neubaustrecke Troisdorf / Mainz-Bischofsheim, die auch von den Bürgerinitiativen dringend als Alternative zum Rheintal gefordert wird, bereits im potentiellen Bedarf ausgewiesen. Mit der gestrigen Entscheidung im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages sind wir einen Schritt weiter: wenn die Kosten-Nutzen-Analyse einer vom Bund in Auftrag gegebenen Studie zu einem positiven Ergebnis kommt, kann die Neubaustrecke in den vordringlichen Bedarf aufsteigen. Damit hätten wir wirklich eine Perspektive für die Zukunft des Rheintals“, erklärte der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel.
Rüddel, einer der drei Initiatoren der „Parlamentsgruppe Bahnlärm‘, dem sich bereits über 120 Bundestagsabgeordnete angeschlossen haben, sagte weiter: „Schon bisher stand das Vorhaben einer komplett neuen Bahnstrecke parallel zum Rheintal weit oben in der Liste des ‚potentiellen Bedarfs‘ im Bundesverkehrswegeplan. Indem der Verkehrsausschuss jetzt den Weg für eine Kosten-Nutzen-Analyse frei macht, verbessern sich entscheidend die Aussichten, dass dieses Projekt in den ‚vordringlichen Bedarf‘ aufsteigt.“
Erwin Rüddel: Verkehrsausschuss ebnet den Weg für Kosten-Nutzen-Analyse
Dann könnten nach seiner Aussage konkrete Planungen beginnen. Der heimische Abgeordnete geht davon aus, dass diese Alternativtrasse nur in Form eines Tunnels von Troisdorf bis Bischofsheim realisiert werden kann. „Damit wäre ein für alle Mal Schluss mit dem Bahnlärm durch laute Güterzüge im Rheintal, und die Anwohner wären von jahrzehntelangen Lärmbelastungen erlöst“, fügte Rüddel hinzu.
Unabhängig davon werde die von ihm ins Leben gerufene Parlamentsgruppe aber auch weiter dafür kämpfen, dass der Schienenlärm an der bestehenden Trasse entlang des Rheins bis 2020 halbiert werde. „Noch bis Ende dieses Jahres wird die Hälfte aller Güterwaggons auf leisere Bremsen umgerüstet sein. Und dann geht es darum, das Anreizsystem mit lärmabhängigen Trassenpreisen konsequent auszubauen, damit es für inländische und ausländische Waggonbesitzer wirtschaftlich unattraktiv ist, weiter mit lauten Waggons zu fahren.“
Ferner, so Rüddel, werde ein deutschlandweites Monitoringsystem an Eisenbahnstrecken zur Erfassung von Lärm im Schienengüterverkehr eingeführt. Damit solle der Fortschritt der Umrüstung von Güterwagen auf LL-Sohlen und der vermehrte Einsatz leiser Güterwagen transparent dargestellt werden. Mit 17 Messstellen an aufkommensstarken Hauptstrecken würden mehr als zwei Drittel des gesamten Schienengüterverkehrs erfasst. Die Installation dieses Monitoringsystem beginne bereits im nächsten Jahr.
Zusätzlich wird nach Rüddels Worten auch der passive Lärmschutz weiter ausgebaut. So seien in den kommenden Jahren dreistellige Millionen-Investitionen für die Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen fest eingeplant.