CO2-Speicherptentiale des Waldes nutzen
Berlin / Region. - „Am Weltbiodiversitätstag möchte ich abermals ausdrücklich betonen, dass der deutsche Wald, und dabei habe ich meinen bewaldeten Wahlkreis besonders im Blick, die grüne Lunge und wichtigster Klimaschützer unseres Landes ist. Er bindet rund 14 Prozent des jährlichen CO2-Ausstoßes“, erinnert der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel.
Der Parlamentarier weist gleichzeitig darauf hin, dass der Wald insbesondere in ländlichen Regionen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist, der viele Arbeitsplätze sichert. „Unsere Wälder sind Hotspots der Biodiversität sowie ein beliebter Ort der Erholung“, ergänzt Rüddel mit einem Appell an die Ampel-Regierung: „Die muss in der Forstpolitik die Finanzierung der Ökosystemleistungen des Waldes zur Chefsache machen. Nur so kann der zielgerichtete Waldumbau gelingen. Schließlich sind die Auswirkungen des Klimawandels in unseren Wäldern unverkennbar.“
Für den Christdemokraten steht fest, dass die vielen Waldbesitzer endlich darüber Gewissheit brauchen, wie ihnen die zahlreichen Ökosystemleistungen der Wälder möglichst unbürokratisch honoriert werden. Zudem sei die Bundesregierung aufgefordert, sich beim Waldumbau an der Wissenschaft zu orientieren. „Die heimischen Baumarten können der Hitze und der Dürre in einigen Regionen nichts mehr entgegensetzen. Die Ampel muss anerkennen, dass wir auch Bäume in den Wäldern brauchen, die dort bislang nicht heimisch sind, die aber den Witterungsbedingungen und dem Klimawandel besser Stand halten“, so der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete.
Erwin Rüddel weist ferner auf die Konfrontation mit dem weltweiten Verlust an Biodiversität hin. Auch in Deutschland gebe es viel zu tun, um den Artenschwund aufzuhalten. Ein zentraler Ansatz zur Verbesserung dieser Situation sei eine stärkere Kooperation der politisch Verantwortlichen mit der Land- und Forstwirtschaft.
„Die Land- und Forstwirte wissen selbst am besten, dass ihre Arbeit von funktionierenden Ökosystemen abhängt. Gesunde Böden, eine hohe Vielfalt an Bestäubern, Nützlingen und Pflanzen, sowie sauberes Wasser ermöglichen erst eine ertragreiche Landbewirtschaftung. Deshalb müssen Land- und Forstwirte stärker als Partner beim Natur- und Artenschutz begriffen werden, statt sie wiederholt und oft zu Unrecht anzuklagen. Stattdessen brauchen wir endlich auf ganzer Breite Kooperationsangebote, mit denen die Arbeit der Land- und Forstwirte für eine gesunde Umwelt und eine höhere Artenvielfalt honoriert wird“, konstatiert Rüddel.
Das CO2-Speicherptential der Wälder vollends auszuschöpfen, werde nur durch eine umfassende nachhaltige Forstwirtschaft und Holznutzung gewährleistet. Eine Stilllegung von Flächen bringe dagegen weniger bis gar nichts – außer zusätzlichen Risiken bei Extremwetterereignissen. Der direkt gewählte Abgeordnete des Wahlkreises 197 betont: „Wir benötigen eine umfassende Holzbauinitiative und -strategie im Bausektor. Daran müssen sich die KfW-Förderprogramme orientieren. Außerdem muss Holz als wesentlicher Bestandteil der Energiewende anerkannt werden. Denn dieser Baustoff ist nachhaltig und macht uns von fossilen Energieträgern unabhängiger.“
Ökologisch intakte Wälder und deren nachhaltige wirtschaftliche Nutzung seien in Deutschland kein Widerspruch, sondern sie bedingten einander. „Weil sie CO2 binden, tragen unsere Wälder maßgeblich zum Klimaschutz bei. Deshalb muss die im Koalitionsvertrag angekündigte Honorierung dieser Ökosystemleistungen jetzt umgesetzt werden, indem ein einfaches Zertifizierungssystem etabliert wird. Nur längerfristige finanzielle Anreize werden es auch privaten Waldbesitzern mit kleinen Forstflächen ermöglichen, den Wald klimagerecht umzubauen“, bekräftigt Erwin Rüddel.