Erwin Rüddel MdB

Auch für die heimische Landwirtschaft bleibt Finanzierung besserer Tierhaltung völlig offen

Erwin Rüddel: Pläne des Bundeslandwirtschaftsministers sind unausgegoren

Berlin / Region. - „Auch für die landwirtschaftlichen Betriebe in meinem Wahlkreis sind die von Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir vorgestellten Eckpunkte für eine verbindliche staatliche Tierhaltungskennzeichnung unausgegoren. Der grüne Minister macht bedauerlicherweise abermals den zweiten Schritt vor dem ersten", kritisiert der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel.

Der Parlamentarier fordert den Minister auf, dass er, bevor er sich mit bunten Labels beschäftigt, dringend klärt, wie er den Umbau der Ställe für mehr Tierwohl finanzieren will. „Da klafft eine große Lücke in seinem Konzept. Ein neues Label allein löst gar nichts – ganz im Gegenteil: Ohne verlässliche und dauerhafte Tierwohl-Finanzierung ist der Schaden für die bäuerlichen Betriebe größer als der Nutzen“, so Rüddel weiter.

Wenn der Bundeslandwirtschaftsminister jetzt mit seinen Plänen vorpresche, wolle er offensichtlich davon ablenken, dass es in den Reihen der Regierungskoalition keinerlei Einigkeit über genau diese Frage gibt. Ein Preisaufschlag auf Fleisch, wie ihn Minister Özdemir zu Beginn seiner Amtszeit gefordert habe, „ist angesichts der grassierenden Inflation und ausufernder Lebensmittelpreise jedenfalls vollkommen aus der Zeit gefallen“.

Die oberste Haltungsstufe soll im Özdemir-Konzept der Bio-Tierhaltung vorbehalten sein. Dies belege, dass nicht Sachkenntnis, sondern grüne Voreingenommenheit bei des Ministers Plänen maßgeblich sei. „Denn höchste Tierwohl-Standards sind auch in konventioneller Haltung möglich“, weiß Rüddel aus zahlreichen Gesprächen mit und bei Besuchen bei Landwirten im Wahlkreis.

Ein verbindliches staatliches Tierhaltungskennzeichen, ohne gleichzeitige Herkunftszeichnung, bringe den deutschen Landwirten wenig. „Denn ansonsten ist die Gefahr groß, dass hochwertig produziertes Fleisch aus Deutschland, und damit auch aus der Region, durch importierte Ware mit deutlich niedrigeren Produktionsstandards ersetzt wird. Dass der zuständige Minister hierzu keine Ideen vorlegt, ist nicht verständlich. Frankreich und Österreich haben längst gezeigt, dass genau das machbar ist“, bekräftigt Erwin Rüddel.