Sprach-Kitas retten und deren Förderung fortsetzen
Berlin / Region. - „Die Ampel hält nicht Wort und benachteiligt auch in meinem Wahlkreis Kita-Kinder: Während sie im Koalitionsvertrag noch vollmundig die Weiterentwicklung der Sprach-Kita-Förderung angekündigt hat, wird die Bundesfamilienministerin nur acht Monate später zur Erfüllungsgehilfin des Bundesfinanzministers. Das ist eindeutig an der falschen Stelle gespart“, kritisiert aktuell der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel.
Wie der Parlamentarier mitteilt, ist diese Woche Haushaltwoche im Deutschen Bundestag, und die Ampel will das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“, das seit 2011 die sprachliche Bildung fördert, ersatzlos streichen. Deshalb hat die CDU/CSU-Bundestagsfraktion diese Woche im Bundestag beantragt, die Sprach-Kitas zu retten und das Förderprogramm weiterzuführen. Dazu findet am Donnerstag, 8. September 2022, ein digitaler Kita-Gipfel mit Expertinnen und Experten der frühkindlichen Bildung, Fachkräften aus den Kitas sowie Politikerinnen und Politiker von CDU und CSU statt.
Das überraschende Aus für die Sprach-Kitas hat bundesweit für Unverständnis gesorgt. Viele Erzieherinnen und Erzieher, Familien und letztlich auch die Länder und Kommunen haben nun die Stimme erhoben. Der Wegfall der Förderung würde ein riesiges Loch in die ohnehin angespannte Betreuungssituation reißen. „In meinem Wahlkreis stünden insgesamt gut 40 Kitas ohne Sprachförderung da“, betont Rüddel. Pandemiebedingte Lernrückstände und die zahlreichen aus der Ukraine geflüchteten Kinder verdeutlichten den aktuellen Handlungsbedarf mehr denn je.
„Und was macht die Ampel? Sie benachteiligt die Benachteiligten noch einmal zusätzlich. Wenn die Kinder später einmal zu den Einschulungstests müssen, wird der Aufschrei groß sein. Zu einem späteren Zeitpunkt aufzuholen, was hier in jungen Jahren versäumt wird, ist für die Betroffenen ungleich mühsamer und für die Staatskasse deutlich teurer“, ergänzt der heimische Abgeordnete.
Die Unionsfraktion im Deutschen Bundestag fordert deshalb das Bundesprogramm zur Förderung der Sprach-Kitas fortzusetzen. Außerdem wird verlangt, dass im Rahmen des Gesetzentwurfs zur Weiterentwicklung des sogenannten Gute-Kita-Gesetzes die im Bundeshaushalt vorgesehenen Mittel für die Jahre 2023 und 2024 ausschließlich für Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität in der Kinderbetreuung verwendet werden.
„Die Ampel argumentiert, dass sprachliche Förderung im neuen ‚Gute-Kita-Gesetz II‘ enthalten sei. Doch das ist eine Täuschung. Denn sie hat nicht das Fördervolumen erhöht. Das Budget des neuen ‚Gute-Kita-.Gesetz II‘ entspricht dem alten ‚Gute-Kita-Gesetz‘. Gestrichen wurden aber die Förderprogramme Sprach-Kitas, die Fachkräfteoffensive Erzieherinnen und Erzieher sowie das Programm Kita-Einstieg. Es stehen mehrere hundert Millionen Euro weniger für die frühkindliche Bildung zur Verfügung. Die Ampel trickst und schummelt. Verantwortliches Regieren sieht anders aus“, so Rüddel weiter.
Bereits jetzt haben sich den Erkenntnissen zufolge viele der rund 7.500 Fachkräfte in den Sprach-Kitas nach anderen Jobs umgesehen. Es drohe der Zusammenbruch etablierter pädagogischer Strukturen und ein Aderlass an pädagogischem Personal – bei eh angespannter Personalsituation.
„Die Union wird, was ich persönlich für mich auf die in meinem Wahlkreis betroffenen Sprach-Kitas explizit betone, für den Erhalt der Sprach-Kitas kämpfen. Das sind wir, das bin ich den Jüngsten und Schwächsten in unserer Gesellschaft schuldig. Nicht nur weil Sprache der Schlüssel zu einer besseren Welt ist, sondern weil Kinder unsere Zukunft sind“, bekräftigt Erwin Rüddel.