Härtere Gangart beim Wolf ist überfällig!
Berlin / Region. - „Meine mahnenden Bedenken mit Blick auf die stark zunehmende Wolfspopulation in Deutschland und den sich daraus ergebenden Gefahren und Problemen für Nutz- und Weidetierhalter sowie die Menschen allgemein, wie sie mir in meinem Wahlkreis wiederholt besorgt geschildert werden, laufen nicht ins Leere“, erklärt der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel mit Hinweis auf die aktuelle Parlamentsdebatte im Deutschen Bundestag, die auf Antrag der CDU/CSU-Fraktion erfolgt.
Die Unionsfraktion argumentiert, dass der Wolf in vielen Gegenden Deutschlands dem Menschen und menschlichen Siedlungen immer näher kommt. Demnach wachsen die Wolfsbestände, wie Rüddel mit einem jährlichen Populationszuwachs um 30 Prozent immer wieder betont, ungebremst. „Aktuell ist von 1.500 bis 2.700 Tieren in Deutschland auszugehen“, heißt es mit dem Hinweis, dass damit auch die Konflikte und Schadensfälle steigen: „Viele Menschen erfüllt dies mit Unbehagen und Angst.“
In 2021 wurden rund 3.500 Nutztiere in Deutschland vom Wolf getötet. „Das damit verbundene Tierleid lässt uns nicht kalt. Weidetierhalter sind in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht. Es muss endlich Schluss sein mit der romantisierenden Verklärung der Wiederansiedlung des Wolfes. Große Raubtiere sind gefährlich – und die Probleme für Mensch und Tier, vor denen auch ich immer wieder gewarnt habe, treten jetzt überdeutlich zu Tage. Denn es werden zunehmend auch Lebensräume besetzt, die für diese großen Raubtiere schlichtweg ungeeignet sind“, konstatiert der Parlamentarier.
Wie Rüddel, stellt die Unionsfraktion im Deutschen Bundestag fest, dass die bisherigen Versuche der Politik, mit steigenden Wolfsbeständen umzugehen und den Sorgen der Menschen gerecht zu werden, unzureichend waren. „Während unserer Regierungszeit wurden entsprechende Initiativen regelmäßig vom damals SPD-geführten Bundesumweltministerium ausgebremst. Heute sorgt die von den beiden grünen Bundesministern Özdemir und Lemke ausgerufene 'Hausfreundschaft' zwischen Umwelt- und Landwirtschaftsministerium dafür, dass sich beim Thema gar nichts tut. Das Sicherheitsempfinden der Menschen und die wirtschaftlichen Perspektiven der Weidetierhalter verbessern sich dadurch nicht“, lautet ein Fazit.
Umso wichtiger sei es, eine klare Sprache zu finden: „Eine härtere Gangart beim Wolf ist überfällig!“ Im aktuell und abschließend diskutierten Antrag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion „Ausgewogene Balance zwischen dem Schutz von Mensch und Tier sowie Artenschutz herstellen – Bejagung des Wolfes im Rahmen eines Bestandsmanagements ermöglichen“, werde verdeutlicht, was dafür u.a. erforderlich ist:
Eine realistische Betrachtung der Populationen. Demnach darf der Wolf künftig rechtlich nicht mehr als streng geschützte Art gelten. Hierfür sei der Wolf neu in der FFH-Richtlinie einzustufen.
Ein effektives Wolfsbestandsmanagement nach dem Vorbild anderer EU-Mitgliedsstaaten, wie z.B. Schwedens, mit dem ein weiteres Wachstum der Bestände verhindert und eine vernünftige Reduzierung ermöglicht wird. Hiernach muss es rechtlich einfacher als bisher möglich sein, Wölfe auch aktiv bejagen zu können.
Ein ‚Stoppschild‘ für den Wolf zur Schaffung wolfsfreier Zonen in Gebieten, in denen Weidetierhaltung erforderlich und wo der Schutz der Weidetiere anders nicht zu gewährleisten ist: „Wolfsfreie Zonen sind für den Erhalt unserer Kulturlandschaft und auch für den Naturschutz zwingend erforderlich“, weiß der christdemokratische Bundestagsabgeordnete aus zahlreichen Gesprächen.
Die menschliche Gesundheit und der Schutz des Eigentums müsse immer oberste Priorität haben. Sowohl die Bundesregierung als auch die EU-Kommission hätten Sorge dafür zu tragen, dass dieser fundamentale Grundsatz nicht zur hohlen Floskel wird.
Genau dies drohe aber, wenn die EU-Kommission auf bestehende rechtliche Spielräume der EU-Mitgliedsstaaten beim Umgang mit dem Wolf verweist – und dann Mitgliedsstaaten wie Deutschland, namentlich durch die Bundesumweltministerin und den Bundeslandwirtschaftsminister, diese unter Verweis auf das europäische Regelwerk weder anerkennen noch die Länder bei der Erarbeitung von entsprechenden Maßnahmenplänen unterstützen: „Ein solches ‚Verantwortungs-Ping-Pong-Spiel‘ auf dem Rücken der Menschen in den ländlichen Regionen und der Landwirte muss enden.“
„Dabei leiden nicht nur die ansässigen Menschen und Tiere, auch für den Tourismus dürften umherstreunende Wölfe kontraproduktiv sein“, so Erwin Rüddel mit dem Hinweis auf die Aussage des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU): „Ein Riss reicht! Sobald ein Wolf ein Nutztier getötet hat, soll es möglich sein, ihn abzuschießen!“ Auch müsse das übergriffige Tier nicht mehr identifiziert werden. Jetzt könne man die Wölfe dann generell in der Region entnehmen.
Die Bundesumweltministerin müsse endlich tätig werden – sowohl auf europäischer als auch auf deutscher Ebene. In Brüssel müsse, als zwingende Voraussetzung für eine effektive Verringerung der Wolfsbestände, umgehend die Herabstufung des Wolf-Schutzstatus erfolgen. Damit werde der Bundesregierung die letzte Ausrede genommen, warum sie beim Wolf nicht entschlossen handelt.
„Wir kümmern uns um die Anliegen der Menschen in ländlichen Regionen und werden als Opposition im Deutschen Bundestag mit Nachdruck auf ein Handeln der Bundesregierung drängen. Eine tatsächlich vorhandene, vom Wolf ausgehende Gefahr für Mensch und Tier, für Existenz und Tourismus, darf nicht weiter verkannt oder gar abgetan werden“, bekräftigt Erwin Rüddel.