Erwin Rüddel MdB

Fachkräftemangel und Überalterung bringen die Pflege an die Belastungsgrenze

Rüddel fordert dringende Pflegereformen

Berlin / Region. - „Der anhaltende Fachkräftemangel bei gleichzeitig dramatisch voranschreitender Überalterung stellt unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen. Fachkräfte in der Altenpflege verdienen heute gut 50 Prozent mehr als noch im Jahr 2015. Pflegepersonal wird mittlerweile gottlob ordentlich vergütet. Eine Pflegereform muss deshalb umso dringender Lösungen für die überbordenden Eigenanteile der Pflegebedürftigen und deren Familien finden“, so der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel.

Hier müsse der Gesetzgeber zügig handeln: Es brauche besser heute als morgen eine verpflichtende Zusatzversicherung für die Eigenanteile. Eine Stärkung der Eigenvorsorge mit Anreizsystemen sei unverzichtbar. Eine Pflegeversicherung als Vollversicherung aus Sozialversicherungsbeiträgen zerstöre Wohlstand und Zukunftschancen auf Arbeit und Wachstum. Pflegende Angehörige müssten weiter entlastet werden, und die Chancen, die die Eigenverantwortung in der Pflegevorsorge bietet, müssten ausgebaut werden. Es brauche zudem einen neuen Generationenvertrag, um die langfristige Nachhaltigkeit des Systems zu gewährleisten, so Rüddel.
 
Konsequent müsse die überbordende Bürokratie abgebaut werden. Dabei könnte der Digitalisierungsprozess, mehr Sensorik und KI einen wichtigen Beitrag leisten und durch Bürokratie gebundene Pflegekräfte wieder für die hilfsbedürftigen Menschen verfügbar machen. Digitalisierung könne aber auch die Pflegekräfte deutlich in ihrem Berufsalltag entlasten.
 
Das Gesundheitswesen brauche mehr fachüberschneidende Versorgung. Die Grenzen von ambulanter und stationärer Versorgung müssten neu definiert werden.
 
„Wir brauchen gut ausgebildete Pflegekräfte und attraktive Arbeitszeitmodelle. Wir müssen aber auch mehr Delegation von Aufgaben an ein- bzw. zweijährig ausgebildete Pflegekräfte zulassen. Mit mehr Kompetenzen steigt auch die Chance auf eine bessere Bezahlung“, so der Gesundheitsexperte.
 
Die Generalistik – die gemeinsame Ausbildung zur Kranken-, Alten- und Kinderkrankenpflege – habe vielen Haupt- und Realschülern den Zugang zur Pflegeausbildung erschwert. Die Generalistik gehöre in der jetzigen Form abgeschafft, da sie ein deutlicher Grund sei, dass Pflege ein Mangelberuf ist. Es brauche gerade jetzt mehr Perspektiven für Quereinsteiger, die durch die Generalistik erschwert werden, so Erwin Rüddel abschließend.